Es gilt zu feiern – und zwar nicht weniger als den größten Erfolg des Jugendhandballs, den es bisher beim TuS Königsdorf gab. Die männliche A-Jugend, trainiert von Ole Romberg und Nico Pick ist
Nordrheinmeister – in der zweithöchsten Spielklasse im deutschen Jugendhandball. Es gilt zu feiern – nur wann, wo und wie?
“Ganz klar, den Jungs ist etwas weggenommen worden. Es fühlt sich nicht so richtig nach Meisterschaft an, wenn einem der Titel am grünen Tisch zugesprochen wird.”, sagt Ole Romberg. Vom Verband
ist eine Siegerehrung geplant, die nach der Sommerpause vorgenommen werden soll. Vielleicht gibt es dann einen versöhnlichen Abschluss einer in vielerlei Hinsicht erstaunlichen Spielzeit.
Vor Saisonbeginn sah der Trainer sein Team noch "ein wenig in der Außenseiter-Rolle, weil wir hauptsächlich mit dem jüngeren Jahrgang antreten.” In der Qualifikation gab es gegen die die
HVM-Ligakonkurrenten keinen Sieg, so dass Romberg für seine junge Mannschaft vor allem auf eine Weiterentwicklung hoffte.
Die Weiterentwicklung kam, und wie! Die U19 vom TuS Königsdorf eilte von Sieg zu Sieg und feierte kurz vor Weihnachten beim ASV Süchteln mit dem 11. Sieg im 11. Spiel die Herbstmeisterschaft. Das
Highlight für den Trainer war in der Hinrunde “das Heimspiel gegen die JSG GOG, wo wir mit einer überragenden Stimmung in der Gerhard-Berger-Halle überraschend deutlich gewinnen konnten.”
Das nächste Highlight folgte in der Rückrunde am 1. Februar bei der HSG Siebengebirge, als Moritz Köster den Auswärtssieg mit einem Siebenmeter erst nach Ablauf der Spielzeit sicherstellte. “Das
war Gänsehaut pur und der Moment, in dem mir klar wurde: Diese Jungs holen die Meisterschaft!”, so Ole Romberg, obwohl noch sieben Partien ausstanden. Als nach drei weiteren Siegen die Saison
vorbei war, hatte der Trainer recht behalten.
Logischerweise war niemand mit diesem Saisonende zufrieden. Mannschaftskapitän Julius Landmann: “Zumindest das Heimspiel gegen Ratingen hätten wir sehr gerne noch gespielt. Der TV hat auch eine
Riesensaison gespielt und liegt nur 3 Punkte hinter uns.” Aber auch so lieferten die die Jungs von Ole Romberg eine unglaubliche Bilanz:
18 Siege aus 18 Spielen – mit fabelhaften statistischen Werten: Pro Spiel betrug die Tordifferenz durchschnittlich +10 und es standen im Schnitt weniger als 21 Gegentore pro Spiel zu Buche. In
der Presse war vom “unschlagbaren Überflieger” zu lesen.
Kein Wunder, dass Ole Romberg stolz resümiert: “Die ganze Saison war eine besondere, denn es war nicht zu erwarten, dass wir es schaffen, solche Leistungen über die gesamte Saison zu bringen und
immer wieder schwierige Situationen souverän zu lösen. Die Nordrheinliga hat, glaube ich, einen verdienten Titelträger.”
Bericht: Sascha Engling